Über die Herkunft und Bedeutung des Begriffes „Saigern“ gibt es mehrfache Deutungen. In der mittelalterlichen Hüttensprache wurde er zumeist im Sinne von „abtropfen, flüssig machen“ gebraucht. Wir bezeichnen heute als Saigern des Kupfers das schmelztechnische Abtrennen des Bleis mit dem Silber aus der Kupfer-Blei-Legierung. Dabei nutzte man die unterschiedlichen Schmelzpunkte der einzelnen Metalle und ihr gegenseitiges temperaturabhängiges Lösungsvermögen aus.
Der Saigerer musste auf die richtige Temperatur achten, so dass nur das silberhaltige Blei (Werkblei) abfloss und nicht die Saigerstücke vollends schmolzen. Auf den Scharten des Saigerofens blieben die „Kienstücke“ zurück. Diese Kupferstücke enthielten nur noch wenig Blei und Silber.