Eingebettet zwischen Bergen, durchschnitten von dem kleinen Fluss Natzschung, welcher gleichzeitig die Grenze zu Tschechien bildet, liegt der Ort Rothenthal. Im Natzschungtal steht auf der deutschen Seite ein geschlossener Rotbuchenbestand. Dies könnte zu der Annahme führen, dass er Rothenthal zu seinem Namen verholfen hat.
In der Geschichte der Kirchfahrt von Olbernhau wird allerdings auf den Hüttenfaktor Rohdt verwiesen, dem der Ort seinen Namen verdankt. Der 26.06.1626 wird als Entstehungsdatum von Rothenthal angesehen. Der Chronist Rennau schätzt den Ort jedoch mindestens 60 Jahre älter. Eine Drahtzieherei wurde errichtet; ca. 100 Jahre später erfolgte die Umstellung auf eine Nagelschmiede und eine Schneid- und Papiermühle.
Ab 1839 war Rothenthal eine politisch selbständige Gemeinde. Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich immer mehr die Holzindustrie. Hier fanden viele Einwohner Arbeit. Hergestellt wurden u.a. Feder-, Näh-, Domino- und Zeichenkästchen, Schatullen und Musterkästen, die auch im Ausland Abnehmer fanden. Weiterhin entwickelten
sich Holzdrechslereien. Es wurde auch die selten gehandhabte Linksdreherei ausgeübt.
Nach dem 2. Weltkrieg war sehr wenig Industrie im Ort zu verzeichnen. Eine PGH wurde gegründet. Typisch ergebirgische Erzeugnisse wurden hergestellt.
1954 begann der Bau der „Stephanuskapelle“. Im Ort gab es eine Schule, einen Kindergarten, eine Kaufhalle. Eine Turnhalle wurde gebaut. 1961 erfolgte die Weihe des neuen Feuerwehrgerätehauses. Die Naherholungsstätte „Stößerfelsen“ wurde eingeweiht. Das „Haus der Begegnung“ wurde 1994 errichtet und ist bis heute zentraler Punkt des Ortes.
Anfang 1994 wurde Rothenthal ein Ortsteil von Olbernhau.
Rothenthal wurde mehrfach Opfer von Hochwassern – besonders 2002 wurde der Ort sehr in Mitleidenschaft gezogen.