Diese Modellbahnanlage stammt aus Olbernhauer Privatbesitz und und wurde Mitte der 60er Jahre auf Holzrahmen und Presspappe gebaut. Nach 1989 wurde sie um den oberen Teil erweitert sowie mit moderneren Gleisen und Kunststoffgebäudemodellen ergänzt.
Hierbei entstanden auch liebevolle Details wie Brückenkonstruktionen sowie die gebogenen Stützmauern mit neuzeitlichen Prägepappen und die „gepflasterte“ Bergauffahrt.
Im November 2017 wurde diese Anlage vom Förderverein des Museums Olbernhau e.V. übernommen mit dem Ziel, die Produktionsgeschichte der einheimischen Modellbahnindustrie aus der Zeit von 1965 bis 1975 zu zeigen.
Die modernisierte Gleisanlage wurde zurückgebaut und die Siedlungsfläche zugunsten der Landschaft umgestaltet. Die Grasflächen sind Produkte der Firma SCHEFFLER aus Marienberg, ebenso die Bäume und die Bahnschranken.
Die Gleise wurden vom VEB ELEKTROINSTALATION OBERLIND bei Sonneberg hergestellt.
Die Gebäudemodelle stammen von den Firmen OWO aus Olbernhau und AUHAGEN aus Marienberg/Hüttengrund.
Die Modellautos wurden produziert von ESPEWE in Annaberg, HAUFE in Kamenz,
HERR in Berlin sowie PERMOT und GLITTENBERG. Die Lokomotiven wurden bei
GÜTZOLD in Zwickau und PIKO in Sonneberg hergestellt. Auch PERMONT stellte bis Anfang der 70er Jahre Modell-Lokomotiven und Wagen her. Die Waggons kommen aus der Produktion von PIKO (vormals Elektroinstallation Oberlind), DIEZEL aus Leipzig und EHLICKE aus Dresden. Die Firma SCHICHT aus Dresden war ein bedeutender Hersteller von beleuchteten Personenwagenmodellen. Spezialgüterwagen stellte bis Anfang der 70er Jahre auch die Firma DAHMER in Bernburg her. Diesen Firma und auch die PGH METALLWAREN Plauen produzierten umfangreiches Zubehör (z.B. Figuren von Menschen und Tieren, Oberleitungsmasten, Lampen und Ladegut für Bahn und Autos). Elektronisches Zubehör kam von der KLÖTZNER aus Glauchau, RARRASCH aus Halle sowie Bedienelemente auch von ZEUKE (später Berliner TT-Bahnen).
Auf eine automatische Steuerung von Zügen und Zubehör wurde bei dieser Anlage verzichtet, da originales Material mit der Zeit eine gewisse Störanfälligkeit aufweist und Ersatz meistens nur zu sehr hohen Preisen zu haben ist.
Die erwähnten Firmen wurden 1972 verstaatlicht und teilweise zu Kombinaten zusammengefasst
(VERO, PIKO, PLASTICART, PREFO) oder diesen nachgeordnet. Auf dem Sektor des „Kleinzubehörs“ schrumpfte die Angebotsvielfalt in beschämendem Maße. Der in Olbernhau ansässige Betrieb VERO stellte neben Gebäudemodellen der verschiedenen Modellmaßstäbe (H0,TT, N) auch die Wagenmodelle für PIKO und verschiedene Gehäuseoberteile für GÜTZOLD-Triebwagen her.
Fotos: Marco Hunger