1815 errichtete JOHANN GOTTLIEB HAUBOLD im hinteren Teil des Rungstocktales eine Pulvermühle. Der Standort war auf Grund der Gefährlichkeit der Produktion gefordert worden. Das nächtste Wohnhaus war weit genug entfernt und auch die Wasserkraft des Rungstockbaches konnte genutzt werden.

Im Verlaufe der Produktionszeit kam es zu vielen Katastrophen: Am 6. März 1835 explodierten 80 Zentner Pulver und dabei wurde der Arbeiter Melzer in Stücke gerissen. Die Mühle wurde sofort wieder aufgebaut, aber wechselte mehrmals den Besitzer. Es folgten noch am 5. Januar 1850, am 20. Juli 1864 und am 1. September 1882 weitere Explosionen, obwohl die Sicherheitsbestimmungen sehr aufwendig verbessert worden waren. Die letzte Explosion von 1882 gab dann den Ausschlag, dass am 1. Oktober 1886 in dem veralteten Werk die Produktion eingestellt wurde. Ein weiterer Grund war, dass im Jahr 1863 der schwedische Chemiker ALFRED NOBEL das Dynamit erfunden hatte. Durch diese Erfindung wurde die Nachfrage nach Schwarzpulver eingeschränkt.

Aus Sicherheitsgründen musste eine gleichmäßige Wasserzuführung zu den Stampfwerken erfolgen. Darum wurde ein kleiner Kunstteich in Form einer Talsperre als Wasserspeicher errichtet. Das Wasser wurde durch eine Rohrleitung in den Betrieb geleitet. Dieser "Pulvermühlenteich", wie er im Volksmund genannt wurde, war ein landschaftliches Idyll.