Antennengemeinschaft Olbernhau - gegründet am 28.10.1980

In der heutigen Zeit ist es selbstverständlich, dass man Informationen zu jeder Zeit und überall per PC, Laptop oder Handy zur Verfügung hat. Das Fernsehen mit seinen vielen Programmen kann man vielerorts in guter HD-Qualität empfangen. Das war nicht immer so!

Als zu DDR-Zeiten, in den 1960-er Jahren, die ersten Fernsehgeräte zu kaufen waren, konnte man mit eigener Antenne nur das 1 DDR-Programm in schwarz/weiß empfangen. Später kam ein weiteres DDR-Programm dazu. Der Fernsehempfang war teilweise schlecht und in Tallagen gar nicht möglich. Dies animierte die Bürger in den Gebieten mit schlechtem Fernsehempfang etwas für eine Verbesserung zu unternehmen. So auch in Olbernhau und deren Umgebung. Rothenthal wie auch Rungstock waren die ersten Orte im damaligen Kreis Marienberg die Empfangsstationen errichteten. Die Rothenthaler Station wurde auf dem Sofienstein errichtete und das DDR-Fernsehsignal per Drahtwellenleiter in den Ort geleitet. Dies war auch für andere Gemeinden die Erkenntnis, dass man ein besseres Fernsehsignal per Kabel in die schlechten Empfangslagen leiten konnte.

Am 28.10.1980 gründete sich in Olbernhau eine Interessengemeinschaft, die sich zum Ziel stellte den Fernsehempfang in der Stadt und den weit verstreuten Siedlungsgebieten zu verbessern. Diese Aktivitäten wurde von den staatlichen Behörden immer kritisch beobachtet, da man befürchtet, dass auch das Westfernsehen übertragen werden könnte. Als erstes musste das in der DDR sehr knappe Kabelmaterial beschafft werden. In den Wohngebieten der Stadt wurden vom Vorstand Beauftragte als verantwortliche für festgelegte Gebiete bestimmt oder gewählt welche die Koordinierung der Schacht- und Kabelverlegungen organisierten. In unzählig vielen freiwilligen Arbeitsstunden schachteten die Bürger die Kabelgräben, verlegten Kabel und füllten diese wieder zu. Auf dem Bruchberg wurde auf einem Gittermast die Kopfstation für die Empfangsantennen errichtet. Von dort aus musste durch den Wald ein Kabelgraben zur Verteilerstation (Schalling Arwed – heute Gas-Verdichterstation) gegraben werden. So entstand in Olbernhau und in seinen verschiedenen Ortslagen ein weitverzweigtes Kabelnetz welches die Wohngrundstücke mit den DDR-Fernsehprogrammen und den Fernsehprogrammen von ARD und ZDF versorgten. Viele Bürger wurden Mitglied der Fernsehgemeinschaft. So musste Anfangs jedes Mitglied einen Grundbetrag sowie einen Jahresbeitrag pro Fernsehanschluss zahlen und eine gewisse Anzahl freiwilliger Arbeitsstunden leisten, um die Fernsehanlage zu finanzieren. Das haben damals, zu DDR-Zeiten, die Bürger gerne und ohne Aufforderung getan, da es ja keine Alternative für einen besseren Fernsehempfang gab.

Die Olbernhauer Fernsehgemeinschaft musste in den zurückliegenden Jahren viele Hürden meistern, um einen guten Fernsehempfang mit einem stetig wachsenden Programmangebot zu gewährleisten. Mit der Wende 1990 wurden die Probleme nicht weniger, so berechnete die GEMA der Fernsehgemeinschaft die Weiterleitung des Fernsehsignals, was u. a. auch gerichtlich verhandelt wurde. Durch die Modernisierung der Fernsehtechnik und mit der Einführung des „Spiegels“ verließen einige Bürger die Fernsehgemeinschaft. Die Fernsehgemeinschaft Olbernhau reagierte, baute im Gewerbegebiet eine neue Empfangsanlage und stellte von analogen auf digitale Programme um. So war es möglich, den Bürgern ein qualitatives und vielfaches Programmangebot zu unterbreiten. Mit der zusätzlichen Bereitstellung eines leistungsfähigen Internetanschlusses über die Fernsehkabelanlage ist es gelungen, die Olbernhauer Bürger in den verschiedenen Ortslagen und auch den Ortsteil Rothenthal zu versorgen.

Wir möchten das 40-jährige Bestehen zum Anlass nehmen, um uns bei allen zu bedanken, die mitgeholfen haben die Olbernhauer Fernsehgemeinschaft aufzubauen, über 40 Jahre zu erhalten und als Mitglied bis heute die Treue halten. Ein besonderer Dank gilt den Mitgliedern der Revisionskommission welche über Jahre die jährlichen Mittelverwendungen prüften und somit die ordnungsgemäße Arbeit des Vorstandes bestätigten.

Klaus Arnold, Vorsitzender