Einen idyllischen Einblick in das frühere Leben der Flößer und Köhler bot die gemütliche "Heimatstube Blumenau". Zahlreiche Ausstellungsstücke verdeutlichten dem Besucher das ärmliche aber traditionsgebundene Leben in unserer Region.

Ein kleines unscheinbares Schild „Heimatstube“ an dem Fachwerkhaus in der Lochstraße 10 im Olbernhauer Ortsteil Blumenau wies dem Besucher auf ein Kleinod hin.

Hier erfuhr der Gast auf 21 qm Sehenswertes über das Industriedorf Blumenau, das 1434 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1993 wurde diese Heimatstube auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Thomas Schubert eingerichtet.

Rund 120 ausgestellte Artikel wiesen auf die vielfältige Holz- und Spielwarenproduktion des Ortes Blumenau in den letzten 150 Jahren hin. 1960 gab es im Ort 19 Betriebe und Handwerker mit 670 Arbeitskräften. Die Palette reichte von Holzbaukästen, Spielwaren über Kleiderbügel und Haus- und Küchengeräten bis zu Sitzmöbeln. Ein eindeutiger Beweis wurde in der Heimatstube erbracht, dass Blumenau ein bedeutendes Industriedorf war.

Durch Fotos und Skizzen konnte sich der Besucher auf einen weiteren Erwerbszweig des Ortes, der Köhlerei vertraut machen. Im Kohlhau existierten vom 16. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert auf 4 ha 25 Kohlemeiler, die jeden Tag rauchten. Das Holz dafür wurde vor allem auf der Flöha geflößt. Durch diese Köhlerei erhielt auch die Flöhaaue ihren Namen Kohlhau.

„Durch die vielfältige Industrie in Blumenau in den letzten 150 Jahren wollten wir einen kleinen Einblick in diese Produktion vermitteln. Zudem bekamen wir von Privatleuten auch Leihgaben und Geschenke für unsere Heimatstube. Unsere Ortschronistin Regina Wolf hatte an der Gestaltung der Stube einen wesentlichen Anteil. Dieser Raum der ehemaligen Firma Ehnert und Söhne stand zu diesem Zeitpunkt leer und hatte sich hierfür angeboten“, so der damalige Bürgermeister.

Trotz des unmittelbar daneben liegenden Lochteichgeländes kamen leider kaum Besucher in die Heimatstube, so dass diese im Jahr 2016 geschlossen wurde.